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(Un-)sichtbare Innovation

01 / 01 / 2013
  • Reportage
news innovations 3
Kleider machen Leute und die Fassade macht das Haus. Hinterlüftete Konstruktionen bieten dabei weit mehr als eine Fülle von Gestaltungsmöglichkeiten. Witterungsschutz, Wärme- und Schalldämmung und sogar Energieproduktion sind Funktionen von modernen hinterlüfteten Fassaden. Diese präsentiert sich heute als nachhaltige und wirtschaftliche Allround-Lösung.

Mit dem Centre Professionnel ISOVER (CPI) bietet Saint-Gobain ISOVER AG eine Plattform für den Wissens- und Erfahrungsaustausch mit Fachleuten aus Forschung und Entwicklung. An Veranstaltungen zu aktuellen Themen wird Fachwissen rund ums Dämmen sachlich und objektiv weitergegeben. Wie auch am letzten Expertentag für Architekten zum Thema «Chancen heutiger hinterlüfteter Fassaden».

Aufmerksame Stille, gelegentlich ein Flüstern und gespannten Blicke begrüssten die hochkarätigen Referenten in der Aula der Berufsschule Aarau. Christoph Blaser, bei Saint-Gobain ISOVER verantwortlich für das CPI, zeigte gleich zu Beginn die Entwicklung der hinterlüfteten Fassaden auf: «Früher waren hinterlüftete Fassaden vor allem optisch ansprechend, konnten aber auf Grund ihrer Konstruktion bezüglich Energieeffizienz immer schlechter mithalten. Diese Schwächen wurden dann mit Heizungen und Klimatechnik ausgeglichen – energetisch eine Katastrophe. Heutige hinterlüftete Fassaden bieten noch grösseren Gestaltungsspielraum, aber sie sind energieeffizient.» Ein zustimmendes Nicken ging durch die Reihen der Zuschauer und Referenten.

Spannungsfeld Wirtschaftlichkeit – Ökologie – Technik

news innovations 1

Bob Gysin, Gründer und Mitinhaber des Architekturbüros Bob Gysin + Partner BGP Architekten, zeigte an spannenden Beispielen auf, was heutige Bautechnik ermöglicht. Ein gutes Beispiel für eine hinterlüftete Fassade, die sowohl ästhetisch ansprechend als auch höchsten ökologischen Ansprüchen genügt, ist das Eawag-Hauptgebäude in Dübendorf. Das Ziel war, an die Grenzen des Machbaren zu gehen und ein wirklich nachhaltiges Gebäude zu bauen. Verwirklicht wurden diese Vorgaben mit einer kompakten Bauweise, die im Inneren über unterschiedliche Zonen verfügt, wobei alle Büros direkt an die Aussenwand grenzen, so dass das Tageslicht optimal ausgenutzt wird. Den auffälligen Abschluss bilden drehbare Glaslamellen, die sich automatisch nach dem Sonnenstand ausrichten, um stets eine optimale Mischung aus Licht und Wärme hereinzulassen. Diese Lamellen sind auf einer Konstruktion von selbsttragenden Metallständern angebracht, über die auch die Fluchtbalkone verlaufen. Die eigentliche Wand besteht aus vorfabrizierten, ausisolierten Holzrahmenelementen. Diese Konstruktion, mit ihrem grossen Luftraum zwischen der äusseren Glasschicht und der Wand ist ein ungewöhnliches, aber gutes Beispiel, um einige der herausragenden Vorteile von hinterlüfteten Fassaden aufzuzeigen. Vor allem die quasi unbegrenzten gestalterischen Freiheiten in Design und Materialwahl – sowohl bei Neubauten als auch für Sanierungen. Die diffusionsoffene Schichtfolge ist günstig für einen ausgeglichenen Feuchtigkeitshaushalt. Die Wand als Wärmespeicher sorgt mit ihrem Temperaturausgleich im Sommer und Winter für ein angenehmes Klima.






 

news innovations 2

Ein Projekt, bei welchem der Kostenkalkulation eine sehr grosse Bedeutung beigemessen wurde, stellte Denise Seiler, Projektleiterin bei der Frutiger AG, vor: das Selve Hochhaus in Thun. Dieses Objekt illustriert sehr schön, wie auch eine renditeorientierte Überbauung mit hinterlüfteten Fassaden realisiert werden kann. Die Herausforderungen beim Selve Hochhaus waren vielfältig. Zum einen architektonisch, mit einer 12-seitigen Fassade und schiefen Winkeln, die fugenlos gestaltet werden sollten. Zum anderen bauphysikalisch, wo hohe Dämmleistungen gefordert waren, um den MINERGIE-Standard zu erreichen. Weil auch die haustechnischen Installationen in den Fassadenbereich verlegt wurden, war eine hinterlüftete Fassade die wirtschaftlichste Variante. Um die geforderte Dämmleistung mit einem möglichst schlanken Wandaufbau zu erreichen, kamen nebst effizienten Dämmstoffen Konsolen aus faserverstärktem Kunststoff, die kaum Wärme leiten und deshalb praktisch vernachlässigbare Wärmebrücken bilden, zum Einsatz. Denise Seiler betont: «Eine hinterlüftete Fassade ist mittel- und langfristig die kostengünstigste Lösung, dank minimaler Unterhaltsarbeiten, extremer Langlebigkeit und hoher Schadensresistenz. Die hervorragenden Wärmedämmeigenschaften zahlen sich durch eine Senkung bei den Energiekosten ebenfalls aus.»









 

news innovations 3

Besonders auf Funktion und Ästhetik ausgelegt ist das Prestige-Objekt, das Oliver Bachmann, angehender Partner bei Enzmann Fischer AG, vorstellte. Die neue Universität in Luzern stand vor ganz anderen Herausforderungen. Im Schatten des KKL, genau hinter dem Luzerner Hauptbahnhof an einer engen Strasse gelegen, sollte das alte Postbetriebsgebäude zu neuem Glanz erstrahlen. Dies wurde mit keilförmigen Fertigteilen, bestehend aus einer Stahlunterkonstruktion und darauf befestigten Platten erreicht, die abwechselnd nach rechts und links ausgerichtet sind. So entsteht eine interessante, plastische Fassade, die wie eine Feder auf Druck reagiert und so Spannungen ausgleicht. Gleichzeitig erlauben die schräg eingesetzten Fenster einen Blick der Fassade entlang bis zum See, anstatt direkt auf das gegenüberliegende Gebäude. Auch das können hinterlüftete Fassaden.











 

Innovationen in der Bauphysik

Der erste grosse Innovationsschritt bei hinterlüfteten Fassaden war – so erklärt Marco Ragonesi, Mitinhaber von Ragonesi Strobel & Partner AG – die massive Reduktion der Wärmeverluste durch die Konsolen für die Befestigung der Fassade, die als Wärmebrücken die Dämmung durchdringen. Diese waren bis vor kurzem aus Aluminium oder Stahl gefertigt, heute kommt faserverstärkter Kunststoff zum Einsatz. Die verschiedenen Unterkonstruktionen weisen grosse Unterschiede beim Wärmedurchlass auf: Bei Aluminiumkonsolen können die Wärmeverluste durch die Konsolen über 70 Prozent der gesamten Wärmeverluste der Fassade ausmachen. Bei Wärmedämmkonsolen hingegen betragen die Verluste nur rund 1%. Marco Ragonesi ist überzeugt, dass damit – was den Wärmeverlust anbelangt – das Maximum bei der Unterkonstruktion erreicht ist: «Weniger als kein Wärmeverlust geht einfach nicht.»

Innovationen ganz anderer Art stellte Urs Muntwyler von der Berner Fachhochschule für Technik und Informatik vor. Seine Fassaden vermeiden nicht nur Energieverluste, sie produzieren sogar Energie – durch integrierte Solarpanele. Photovoltaikanlagen eröffnen ganz neue Potentiale für Gebäudehüllen. «Hinterlüftete Fassaden mit ihrer natürlichen Kühlung eignen sich hervorragend für Photovoltaikanlagen, denn Solarzellen mögen es kühl» erklärt Urs Muntwyler dem Publikum. Heute steht die Nutzung von PV-Anlagen im Fassadenbau noch ganz am Anfang. Doch Urs Muntwyler ist überzeugt, dass mit den sinkenden Preisen der Solarmodule und der steigenden Erfahrung mit PV-Anlagen die solare Nutzung der Fassaden der nächste grosse Entwicklungsschritt sein wird.

Ein begeisterter Applaus verabschiedete die Referenten. Am anschliessenden Stehlunch wurde eifrig über Projekte diskutiert, Berechnungsmodelle wurden verglichen und Vorteile abgewogen. Nach diesen hochinteressanten Referaten ist allen klar: Hinterlüftete Fassaden praktisch ohne Wärmebrücken und mit integrierter Photovoltaikanlage sind der Weg in die Zukunft!

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